Policy Paper – Unsere Haltung

Wir nehmen zu aktuellen und gesellschaftlich relevanten Nachhaltigkeitsthemen eine klare Haltung ein und zeigen diese mit unseren Policy Paper transparent und übersichtlich auf.

Die Policy Paper orientieren sich an unserer Nachhaltigkeitsvision für Mensch, Tier und Natur, mit der wir die Nachhaltigkeit bei Coop voranbringen. Sie richten sich an alle Stakeholder extern und intern, beispielsweise an unsere Lieferantinnen und Lieferanten, unsere Kundschaft und unsere Mitarbeitenden.

Kreislaufwirtschaft

«Kreislaufwirtschaft» ist ein Konzept, bei dem der Ressourcenverbrauch minimiert und Material- und Produktkreisläufe geschlossen werden, sodass Rohstoffe immer wieder verwendet werden. Als Detail- und Grosshändlerin sind uns unserer Verantwortung bewusst und haben das Potential der Kreislaufwirtschaft erkannt. 2011 haben wir begonnen, konsequent Verpackungsmaterial zu reduzieren und ökologisch zu verbessern. Der Einsatz von Recyclingmaterial und das Ermöglichen der Rezyklierbarkeit von Verpackungen sind Schritte, um unser Ziel zu erreichen, ein Zero-Waste-Unternehmen zu werden.

Verpackung und Plastik

Über die Hälfte des jemals produzierten Plastiks wurde seit dem Jahr 2000 produziert und die Schweiz produziert im Durchschnitt drei Mal so viel Plastikabfall, wie die restlichen europäischen Länder. Seit 2012 engagieren wir uns für die Plastikreduktion und stellen auf nachhaltige Alternativen um. So konnten wir von 2012 bis 2020 in unserem Supermarktkanal rund 30 000 Tonnen Verpackungsmaterial reduzieren oder optimieren. Unser Ziel ist, bis 2026 rund 20 % Plastik bei Verpackungen und ausgewählten Einwegartikeln einzusparen.

Gesellschaftliche Verantwortung

Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen (Corporate Social Responsibility) umfasst die Auswirkungen der unternehmerischen Tätigkeit auf die Gesellschaft und die Umwelt. Ein umfassendes unternehmerisches Nachhaltigkeitsmanagement soll diese Herausforderung bewältigen und die damit verbundenen Anforderungen erfüllen. Damit wird eine nachhaltige Unternehmens- und Geschäftsentwicklung erreicht und einen positiven Beitrag des Unternehmens zu den Zielen der nachhaltigen Entwicklung sichergestellt. Die Wahrnehmung dieser Verantwortung ist in unseren Statuten verankert und wir verfolgen sie unseren Nachhaltigkeitsmehrjahreszielen, die wir für die gesamte Coop-Gruppe festlegen.

Klimaschutz

Die anthropogene globale Erwärmung hat sowohl direkte als auch indirekte Folgen auf die Umwelt, Mensch und Gesellschaft. Als global agierendes Unternehmen sind wir uns unserer Verantwortung bewusst, engagieren uns für den Klimaschutz und sind an einer nationalen und internationalen Klimapolitik interessiert. Bereits 2008 haben wir begonnen unsere jährlichen CO2-Emissionen zu reduzieren und haben damit als Unternehmen in der Schweiz eine Vorreiterrolle eingenommen. Mit unseren Nachhaltigkeitsmehrjahreszielen bis 2026 haben wir unsere Klimastrategie überarbeitet und bekennen wir uns zu den Netto-Null-Zielen des Bundesrats: Als Coop-Gruppe verfolgen wir wissenschaftsbasierte CO2-Reduktionspfade für Treibhausgasemissionen nach den Vorgaben der «SBTI». In unserer Lieferketten setzen wir in Zukunft verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Lieferanten, welche sich ebenfalls zu wissenschaftsbasierten Reduktionszielen bekennen.

Entwaldung und Umwandlung

Die Produktion von Fleisch, Kaffee, Kakao, Palmöl, Soja und Holz sind für den Grossteil der weltweiten Abholzung von Tropenwäldern verantwortlich. Diese Produktegruppen machen einen grossen Anteil des Sortiments der Coop-Gruppe aus oder sind wichtiger Bestandteil unserer Lieferketten, wodurch sich ein Entwaldungs- und Umwandlungsrisiko ergibt. Deshalb verfolgen wir mit unseren Nachhaltigkeitsmehrjahreszielen bis 2026 das Ziel von entwaldungs- und umwandlungsfreien Lieferketten. Die Ziele für den Detailhandel, den Grosshandel und die Produktionsbetriebe stützen sich auf Erkenntnisse des WWF, auf die «Accountability Framework Initiative» und auf die Risikobewertung unserer Lieferketten.

Kritische Rohstoffe

Unter «kritische Rohstoffe» verstehen wir Rohstoffe, deren Produktion grosse Auswirkungen auf soziale Aspekte, die Umwelt oder das Tierwohl hat. Als Coop-Gruppe haben wir eine breite Produktpalette und wir beschaffen grosse Warenmengen. Deshalb sind wir uns der Verantwortung bewusst, dass wir einen Einfluss auf die Produktion der kritischen Rohstoffe haben, die wir beziehen. Infolgedessen haben wir 16 kritische Rohstoffe definiert. Mit unseren Nachhaltigkeitsmehrjahreszielen bis 2026 verfolgen wir das Ziel, dass alle diese Rohstoffe aus nachhaltiger Produktion stammen. Dabei setzen wir auf etablierte externe Standards, schaffen Transparenz und setzen konkrete Projekte vor Ort um.

Due Diligence

Der Begriff Due Diligence bezeichnet den Prozess der Sorgfaltspflicht eines Unternehmens. Dabei sollen negative Auswirkungen auf Menschenrechte oder die Umwelt identifiziert werden, sodass Massnahmen dazu ergriffen werden können und über die getroffenen Massnahmen berichtet werden kann. Als Detailhändlerin und wichtige Akteurin im Grosshandel steht die Coop-Gruppe in der direkten Verantwortung. Wir nehmen unsere Sorgfaltsplicht entlang der gesamten Lieferketten sehr ernst und haben deshalb dazu Mehrjahresziele für die ganze Coop-Gruppe festgelegt. Wir werden auch in den kommenden Jahren weiter in diesen Prozess investieren.

Living Wage / Living Income

Die Bezahlung eines existenzsichernden Lohnes bzw. eines existenzsichernden Referenzpreises ist ein wesentlicher Bestandteil von nachhaltigen Lieferketten.
Sie trägt zur Einhaltung von Menschenrechten bei, mindert Armut und beugt Kinderarbeit vor. Darüber hinaus ermöglicht ein existenzsichernder Lohn/ ein existenzsicherndes Einkommen den (Klein-)Bauern und Bäuerinnen den Freiraum, sich auch ökologischen Herausforderungen zu stellen. Coop verfolgt die Vision,
entlang ihrer Lieferketten existenzsichernde Löhne zu bezahlen und Rohwaren zu Preisen einzukaufen, welche ein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen. Dazu arbeiten wir beispielsweise zusammen mit Fairtrade Max Havelaar an verschiedenen Projekten.

Biodiversität

Die natürliche Ressource Biodiversität umfasst die Vielfalt der weltweiten Lebensräume, der darin vorkommenden Tier- und Pflanzenarten sowie deren genetische Vielfalt. Dabei bestehen komplexe Beziehungen, ein ständiger Austausch sowie eine gegenseitige Abhängigkeit zwischen Lebensräumen und ihren Bewohnern. Diese biologische Vielfalt ist weltweit gefährdet. Um die Natur zu schützen, eine Schädigung der natürlichen Ökosysteme zu vermeiden und die damit einhergehenden zukünftigen Bedrohungen entgegenzuwirken, haben wir das Thema Biodiversität strategisch für die ganze Coop-Gruppe verankert und setzen verschiedene Massnahmen in unseren Sortimenten, entlang unserer Lieferketten und in der Primärproduktion um.

Boden

Als natürliche Ressource bilden Böden die Lebensgrundlage für alle Lebewesen und sind gleichzeitig ein Speicher für Kohlenstoff. Wegen ihres ökologischen und ökonomischen Werts haben wir den Erhalt der Bodengesundheit strategisch verankert und tragen damit Verantwortung für den Schutz dieser natürlichen Ressource: Wir setzen uns für eine Landwirtschaft ein, welche die Bodenfruchtbarkeit erhält, die biologische Vielfalt in den Böden als Lebensgrundlage sieht und das Gleichgewicht in den natürlichen Ökosystemen bewahrt. Um nutzungsbedingte Schädigungen von Böden zu reduzieren, setzen wir verschiedene Massnahmen in vorgelagerten Lieferketten um.

Pestizideinsatz

Als Pestizid werden synthetisch oder natürlich hergestellte Substanzen bezeichnet, welche in der Landwirtschaft oder im Gartenbau gegen unerwünschte Insekten, Pilze oder konkurrierende Pflanzen eingesetzt werden. Einige Wirkstoffe sind nur schwer abbaubar, können giftige Abbauprodukte bilden, besitzen eine hohe Akkumulationsfähigkeit und können sich deshalb in Böden, Gewässern und in unserer Nahrungskette anreichern. Als Detail- und Grosshandelsgruppe finden wir uns in der Schlüsselposition zwischen Produzenten und Konsumentinnen und Konsumenten. Es gilt, gemeinsam mit Produzenten sowie Lieferanten die Risiken für Mensch, Tier und Natur einzudämmen und den Pestizideinsatz weiter auf das absolute Minimum zu reduzieren.

Wasser

Wasser wird vom Menschen in der Produktion unzähliger Güter eingesetzt. Durch den Wasserkreislauf ist die Ressource zwar erneuerbar, die Menge des nutzbaren Wassers kann sich jedoch verringern. Um einen nachhaltigen Umgang mit den begrenzten Süsswasserressourcen in unseren Lieferketten zu gewährleisten, haben wir das Thema in unseren Nachhaltigkeitsmehrjahreszielen für die ganze Coop-Gruppe verankert. Bis 2026 wollen wir die konsequente Erfüllung von Wasserstandards bei der Beschaffung von Früchten und Gemüse umsetzen.

Nachhaltige Fischerei

Da ein Grossteil der weltweiten Fischbestände überfischt ist oder kurz vor der Überfischung. Als Coop-Gruppe stehen wir für eine nachhaltige Fischerei, setzen uns für wissenschaftlich abgestützte Fangquoten und für schonende Fangmethoden ein und anerkennen die Relevanz der Meeresökosysteme sowie den intrinsischen Wert der Ozeane. Deshalb haben wir das Thema nachhaltige Fischerei für die gesamte Coop-Gruppe strategisch verankert. Bis 2026 verfolgen wir das Ziel der Umstellung unserer Eigenmarken- und Markensortimente bei Fisch und Seafood auf «vom WWF empfohlene Herkünfte» im Detailhandel, in der Produktion und im Grosshandel.

Tierwohl

Die intensive Tierhaltung geht häufig eine Vergrösserung der durchschnittlichen Betriebs- und Bestandsgrösse einher, was das Thema der artgerechten Tierhaltung in den Fokus rückt. Da wir als Coop-Gruppe im Detail- und Grosshandel tierische Produkte verkaufen und sie in unseren Produktionsbetrieben verarbeiten, tragen wir eine grosse Verantwortung. Deshalb haben wir in unseren Nachhaltigkeitsmehrjahreszielen bis 2026 Tierwohlvorgaben für die ganze Coop-Gruppe für alle tierischen Rohstoffe definiert. Wir berücksichtigen die 12 Aspekte des international anerkannten «Welfare Quality Reports» und setzen Grundsätze, Anforderungen und Massnahmen bezüglich tiergerechter Haltung um, die über branchenübliche Standards und die jeweilige national geltende Gesetzgebung hinausgehen.

Nachhaltiges Personalmanagement

Die Arbeitswelt und der Arbeitsmarkt verändern sich kontinuierlich. Um den damit einhergehenden Herausforderungen gerecht zu werden, positionieren wir uns als Coop-Gruppe als vielfältige, attraktive und nachhaltige Arbeitgeberin. Wir engagieren wir uns für gute Arbeitsbedingungen für alle unseren Arbeitnehmenden. Die Themen Diversität und Chancengleichheit, Förderung der Mitarbeitenden und betriebliches Gesundheitsmanagement sind in der Nachhaltigkeitsstrategie der Coop-Gruppe verankert. Bis 2026 verfolgen wir im Detailhandel, im Grosshandel und in der Produktion Ziele zur Diversität, Aus- und Weiterbildung, beruflichen und gesundheitlichen Förderung sowie der betrieblichen Fluktuationsrate.

Korruptionsbekämpfung

In den Bereich der Bekämpfung der Korruption fallen in der Coop-Gruppe die Vermeidung von Bestechung und von Interessenskonflikten.

Wir tolerieren keine Form von Korruption, weder in unseren Gruppengesellschaften noch bei unseren Lieferanten und Geschäftspartnern.